2008 – Mai / Juni

Mai-Juni 2008, Ausgabe Nummer 50

Der „Positiv Altern” Rundbrief

http://www.healthandage.com
Mai – Juni 2008

Rundbrief „Positiv Altern”
von Kenneth und Mary Gergen
fuer einen produktiven Dialog zwischen Forschung und Praxis unterstuetzt durch die Web-based Health Education Foundation und dem Taos Institute Ausgabe Nummer 50

Uebersetzt von Dr. phil. Sylvia Roderburg, gegengelesen von Dipl.-Psych. Thomas Friedrich-Hett

In dieser Ausgabe:

KOMMENTAR: „Mit 75 Jahren”      

In dieser Ausgabe möchten wir einige sehr interessante Auszüge aus einem Essay mit Ihnen teilen, den uns Jane, unsere langjährige Freundin aus Kalifornien, hat zukommen lassen. Sie hat den Essay auf Bitten ihres Ehemanns Jon geschrieben. Jon unterrichtet einen Kurs am College zur Entwicklungspsychologie der Lebensspanne und dachte, seine Studenten könnten etwas darüber, wie es ist 79 Jahre alt zu sein, aus erster Hand lernen. Wie Jane uns erklärte, war es ihr Auftrag, etwas darüber zu schreiben, „Wie man voller Anmut alt werden kann” oder „Wie gehe ich mit Ereignissen wie dem Ruhestand und dem Abbau, dem Verlust von Freunden, Familie und anderen Bindungen; unvermeidlicher körperlicher Abbau, bei veränderten Umständen neue Ziele zu finden oder aufzugeben, was auch immer man aufgeben muss. Und: Welche Weisheit steckt in allem diesem „alt werden” oder in dem – wie manche Optimisten sagen – „besser werden”.

Jane schrieb lange über die Probleme, die sie mit dem Älterwerden hatte. Trotzdem fand sie während ihrer Überlegungen, dass sie jetzt über beträchtliche Ressourcen verfügte, um ein volles und erfüllendes Leben zu führen. Unter anderem schrieb sie über die Bedeutung, die es für sie hatte, „durch Wandel (biologischer und sozialer Natur) [sie] selbst zu bleiben”. In der Tat ließ sie es nicht zu, dass das Alter zu ihrer Identität wurde. Zu ihren Ressourcen zählte sie ihr „ausgeglichenes Temperament, in finanziellen Dingen praktisch veranlagt zu sein, „grün” zu leben, immer besonnen zu sein und Freunden zu helfen.” Die beiden zuletzt genannten Ressourcen stimmen sehr gut mit Forschungsergebnissen überein, die wir in früheren Ausgaben dieses Rundbriefes diskutiert haben und die den wichtigen Beitrag gute Beziehungen zum eigenen Wohlbefinden zu unterhalten, betreffen.

Jane schrieb ebenfalls etwas über die spezifischen Aspekte, die ihr am meisten bei der Bewältigung der Herausforderungen des Altern halfen. Sie betonte dabei im Besonderen:

  • Meine Diät beachten
  • Fitness ist wichtiger als der Körperfettanteil
  • Aufmerksamkeit des Geistes
  • Fokus
  • Aesthetik
  • Gedächtnistraining
  • Neue Aufgaben bewältigen
  • Weiterbildung, Aquarellmalen, eine Buch- und eine Töpfergruppe ins Leben rufen, Umgang mit dem Computer lernen
  • ehrenamtliche Tätigkeit in einem Sozialdienst
  • Literatur unterrichten; Arbeit für ein Museum (White Elephant Sale )  
  • Vitalität durch Aktivität erhalten
  • Gesundheitsclub; Yoga; Pilates; Haus und Garten in Ordnung halten, Entscheidungen treffen
  • Lebensrückblick Selbstreflexion, Schreibgruppe, etwas verändern, hoffentlich eine Perspektive und Weisheit erlangen.

Wir danken dir, Jane, dafür, dass du diese Einsichten mit uns teilst.
Mary and Ken Gergen

FORSCHUNG: Emotionale Reife im Alter

In den früheren Ausgaben dieses Rundbriefes haben wir über emotionale Veränderungen während der Lebensspanne berichtet und über das immer wiederkehrende Forschungsergebnis, dass das emotionale Leben im Alter allgemein stabiler wird. Mit einiger Erleichterung neigen wir dazu, die emotionale Achterbahn der früheren Jahre zu verlassen. Die hier vorliegende Forschung füllt dieses Bild noch etwas mehr aus.

Die Untersucher lasen den TeilnehmerInnen, die im Alter von 18 bis 85 Jahren waren, hypothetische und Gefühle hervorrufende Szenarien vor. Sie baten sie zu beschreiben, wie sie sich wohl in jeder dieser Situationen fühlen würden, und danach, wie die anderen beteiligten Personen sich fühlen würden. Beispielsweise fragten sie in einem Szenario: „Jemand, der Ihnen früher kritisch gegenüberstand, macht Ihnen ein Kompliment. Wie würden Sie sich fühlen? Wie würde die andere Person sich fühlen?” Die Erklärungen der älteren Erwachsenen (über 59 Jahre) ergaben im Vergleich mit den jüngeren eine größere Häufigkeit positiver und eine geringere Häufigkeit negativer Emotionen. Zum Beispiel war es wahrscheinlicher, dass die älteren Erwachsenen sagten, dass sie sich glücklich oder dankbar dafür fühlen, ein Kompliment zu bekommen, als dass sie antworteten, dass sie sich ärgerlich oder durch den anderen beleidigt fühlten. Die Gruppe der älteren Befragten sah im Allgemeinen mehr auf die positive Seite.
Ebenso interessant war die Tatsache, dass die älteren Erwachsenen in ihren emotionalen Antworten differenzierter waren. Sie berichteten eher über Ambivalenz als die jüngere Gruppe, d.h. sie sprachen über eine Mischung positiver und negativer Gefühle. Die jüngere Gruppe hingegen berichtete eher über das Zusammentreffen mehrerer negativer Gefühle. So hätte vielleicht eine ältere Person eher gesagt, es sei „bittersüß”, einen ehemaligen Liebhaber nach 40 Jahren wiederzusehen, als enttäuschend oder traurig.

Die ForscherInnen schlussfolgerten, dass die positive Haltung in den Reaktionen der älteren Gruppe auf diese Situationen zu erfüllenderen Beziehungen beitragen kann. Werden diese Reaktionen auf Beziehungen übertragen, können die Ergebnisse vorteilhaft sein. Natürlich besteht auch die Gefahr, dass diese Neigung zu positiven Bewertungen eine erhöhte Gefahr birgt, von anderen ausgenutzt zu werden.

Aus: Age differences in descriptions of emotional experiences in oneself and others by Corin-na E. Lockenhoff, Paul T. Costa, JR., and Richard D. Lane. Journal of Gerontology, PSYCHOLOGICAL SCIENCES, 2008, 63B, 192-199

FORSCHUNG: Wie viel Ehrenamt ist gut?

Die Forschung berichtet oft über die positiven Effekte – auf Gesundheit und Wohlbefinden – von ehrenamtlichen Aktivitäten bei älteren Menschen. Die vorliegende Forschung beschäftigt sich mit der interessanten Frage: Gibt es eine Obergrenze für die positiven Effekte von ehrenamtlichen Tätigkeiten? Könnte zu viel Aktivität kontraproduktiv für das Wohlbefinden sein? Die 2.500 Teilnehmerinnen dieser Studie waren zwischen 60 und 64 Jahren alt, stammten aus Australien und listeten ihre freiwilligen Aktivitäten auf. Weitere Informationen, wie z.B. das Gefühl des Wohlbefindens, Gesundheitsindikatoren, Beschäftigungsstatus, Familienstand und Ausbildung wurden ebenfalls erhoben.

Unter Einbeziehung verschiedener demografischer Variablen kamen die ForscherInnen zu dem Schluss, dass ein moderater Umfang ehrenamtlicher Tätigkeit am günstigsten ist. Menschen, die mindestens 100, aber weniger als 800 Stunden Freiwilligenarbeit im Jahr leisteten, hatten die höchsten Werte beim Wohlbefinden. Es gab keinen Hinweis darauf, dass das Aufwenden größerer Zeiträume für ehrenamtliche Tätigkeiten die Lücke füllt, die die Abwesenheit eines Partners hinterlässt. Es wurden keine Geschlechtsunterschiede im Grad der Befriedigung gefunden, aber die Formen der freiwilligen Aktivitäten folgten eher stereotypen Linien, da Frauen sich eher in pflegenden und Männer mehr in Führungsaktivitäten engagierten.
Die ForscherInnen sorgen sich über die Politik der Regierung, die sich aus den sozialen Aufgaben aufgrund der Annahme, dass die ältere Bevölkerung die Last schon auf sich nehmen wird, zurückzieht, was sowohl für diejenigen, die auf Hilfe angewiesen sind, als auch für diejenigen, die sich moralisch verpflichtet fühlen, schädlich sein könnte. „Der Sozialpolitik könnte am besten dadurch geholfen werden, dass sie auf die optimale Balance hinarbeitet, Möglichkeiten der freiwilligen Arbeit für die Älteren zu schaffen, währenddessen sie gleichzeitig der übermäßigen Belastung einzelner Individuen vorbeugt und dafür sorgt, dass die sozialen Dienst und der ehrenamtliche Sektor genügend Mittel zur Verfügung haben.” (S. 69)

Aus: Volunteering and Psychological Well-Being Among Young-Old Adults: How Much is Too Much? By Timothy D. Windsor, Kaarin J. Anstey, Bryan Rodgers.  The Gerontolo-gist,2008, 48, 59-70.

FORSCHUNG: Wie lange wollen Sie leben

Wir gehen oft davon aus, dass die meisten Menschen am liebsten „ewig” leben wuerden. Die medizinische Wissenschaft ist auf vielerlei Art und Weise verpflichtet, das Leben so lange wie moeglich zu erhalten. Dennoch hat eine Forschergruppe kuerzlich damit begonnen, Menschen zu bitten, ueber ihre eigenen Wuensche in Bezug auf die Lebensdauer zu sprechen. In der vorliegenden Studie wurden 1200 Erwachsene unterschiedlichen Alters aus Deutschland in einem Telefoninterview gefragt, wie lange sie gerne leben wollen. Unabhaengig vom Alter des Befragten, war das am meisten genannte Alter 85 Jahre. Der Grad an Interesse an wissenschaftlicher Erforschung des Alters variierte; bei denjenigen, die daran interessiert waren, hatten die wissentschaftlichen Erkenntnisse ueber die Lebenserwartung einen Einfluss auf die Beantwortung der Frage, wie lange man leben will. In einer zweiten Studie, die mit Hilfe eines computergestuetzten face-to-face-Interviews durchgefuehrt wurde, wurden die Personen zu ihrem Interesse an neuen Ergebnissen zur Langlebigkeit aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft befragt. Das Ergebnis, dass diejenigen, diean den Ergebnissen interessiert waren, auch laenger leben wollen, ist nicht ueberraschend. Viele Befragte aeusserten einen starken Wunsch danach, das „Wann und Wie” des eigenen Todes zu kontrollieren. 75% der Maenner und 80% der Frauen stimmten der Aussage zu, dass sie gerne selbst entscheiden wuerden, wann und wie sie sterben. Dieser Wunsch wies keinerlei Zusammenhang mit dem Alter der UntersuchungsteilnehmerIn auf. Leider ist Paul B. Baltes, der leitende Forscher in diesem Projekt und ein wichtiger Protagonist im Feld der Gerontologie, am 7. November 2006 gestorben. Er erreichte das magische Alter von 85 nicht.

Aus: Desired Lifetime and End-of-Life Desires Across Adulthood from 20 to 90: A Dual-Source Information Model by Frieder R. Lang, Paul B. Baltes, and Gert G. Wagner.  Journal of Gerontology: PSYCHOLOGICAL SCIENCES, 2007, 62B, 268-276.

IN DEN NACHRICHTEN

* HIRNFORSCHUNG BERICHTET: AELTER IST WEISER *

Sie koennen sich nicht an den Vornamen Ihres unmittelbaren Nachbarn erinnern? Sie wissen den Geburtstag Ihres Bruders nicht mehr? Sie haben eine altersbedingte Gedaechtnisschwaeche? Die meisten machen sich Sorgen darueber, dass ihr Gehirn weniger gut funktionieren koennte, wenn sie aelter werden. Allerdings ist die Annahme, dass das alternde Gehirn abbaut, selbst im Abbau begriffen. Eine Studie, ueber die in der neuen Ausgabe von „Progress in Brain Research” berichtet wird, laesst genau das Gegenteil vermuten. Bei den meisten aelteren Erwachsenen ist das, was am meisten in der Lebensspanne auftritt, eine allmaehliche Erweiterung des Aufmerksamkeitsfokus. Waehrend der Fokus breiter wird, wird es schwieriger, ein kleines Faktum, wie z.B. einen Namen oder eine Telefonnummer, zu erinnern. Das aeltere Gehirn verfuegt ueber mehr

Informationen, die erinnert werden koennen, sodass es immer schwieriger wird, eine aus der Masse auszuwaehlen. (Abgesehen davon, wie viel mehr Menschen hat ein 60-Jaehriger getroffen als ein 20-Jaehriger?) Weil aeltere Erwachsene mehr Informationen gespeichert haben, koennen sie bessere Problemloeser sein als juengere Menschen. Sie koennen Informationen, die sie in einer Situation gelernt haben, leichter auf eine andere uebertragen.
Diese Faehigkeit kann in Lebenssituationen foerderlich sein, in denen unklar ist, welche Information bei der Loesung oder Vemeidung eines Problems hilfreich sind. Eine breite Aufmerksamkeitsspanne kann es Aelteren ermoeglichen, mehr ueber eine Situation und die indirekten Botschaften, was los ist zu wissen, als ihre juengeren Zeitgenossen. Einige Wissenschaftler schlussfolgern daraus, dass die reduzierte Faehigkeit, sogenannte „nutzlose” Informationen auszufiltern, zu kreativem Denken beitraegt. Die Ergebnisse verschiedener psychologischer Studien zeigen, dass aeltere Menschen „weiser” sind als juengere. Wie Jacqui Smith, eine Psychologieprofessorin der University of Michigan sagte: „Wenn aeltere Menschen mehr Informationen aus einer Situation ziehen und sie dann in der Lage sind, sie mit ihrem vergleichsweise groesseren Wissensvorrat zu kombinieren, dann haben sie einen ganz schoenen Vorteil.”

Aus: Getting Older May Indeed Bring Wisdom by Sara Reistad-Long.  International Herald Tribune, May 22, 2008, S. 11.

* 50 SCHOKOLADENSTUECKCHEN: DIE NEUE GESUNDHEITSERNAEHRUNG

Warum sollte man 50 dunkle Schokoladenstueckchen am Tag essen? Einer neuen Forschung zufolge ist dunkle Schokolade das beste Mittel, den Koerper mit Antioxidantien zu versorgen. Antioxidantien absorbieren Molekuele im Koerper, die Zellen zerstoeren.
Vorteile umfassen die Senkung des Blutdrucks, die Reduktion des Blutzuckers, die Aktivierung von Enzymen, die krebserzeugende Karzinogene eliminieren, die Reduktion des Risikos eines Blutgerinnsels, die Stabilisierung des Cholesterinspiegels und die Verbesserung der kognitiven Funktionen durch die verbesserte Durchblutung des Gehirns.

Zweite und dritte Wahl fuer den Anstieg von Antioxidantien: Pekannuesse und ein Glas Rotwein! Lassen Sie uns feiern!
Aus: AARP Bulletin, April, 2008, S. 39.

* UND DANN EINE TASSE KAFFEE

Eine mehr als zwoelfjaehrige Studie mit mehr als 45.000 Maennern deckte auf, dass Maenner, die vier bis fuenf Tassen Kaffee am Tag tranken, ein um 40% reduziertes Risiko einer Gichterkrankung gegenueber denen hatten, die keinen Kaffee tranken. Kaffee senkt den Harnsaeurespiegel im Blut. Gicht wird durch die Ansammlung von Kristallen verursacht, die durch die Saeure in den Gelenken entsteht.

Aus: The International Herald Tribune, May 31, 2007, S. 9

* WORTE VON „WARREN DEM WEISEN”

Einer der reichsten und kluegsten Investoren ist Warren Buffett und er erstaunt auch weiterhin die Finanzwelt mit seinen scharfsinnigen und konservativen Geschaeftsmethoden. Mit 77 Jahren investiert Buffett seit 5 Dekaden in Firmen und er trumpft auch weiterhin auf. In diesem Jahr fanden 31.000 Menschen aus 50 verschiedenen Laendern den Weg nach Omaha, Nebraska, um an seinen jaehrlichen Gesellschaftsversammlungen teilzunehmen, die einerseits informativ sind und andererseits ein Festival der Glaeubigen darstellen.
Als er ueber das Getuemmel auf den heutigen Maerkten sprach, gab er Ratschlaege, die dazu bestimmt waren, seine Schar zu beruhigen. Sein Investitionsstil ist es, gute Firmen zu finden und durch Dick und Duenn zu ihnen zu stehen. Seine Loyalitaet hat der Gesellschaft unabhaengig von dem ueblichen Auf und Ab des Marktes eine grosse Dividende eingebracht. Fuer Buffett liegt der Wert einer Firma in dem, was sie tut, und nicht darin, was der aktuelle Aktienmarkt sagt.

Aus: Time Magazine, May 19, 2008, S. 6.

* GUTE NEUIGKEITEN FUER HELFERINNEN BEI HERZINFARKT

Es ist sehr viel leichter geworden, jemandem zu helfen, der gerade einen Herzinfarkt hat. Es ist dabei kein spezielles Training oder Mund-zu-Mund-Beatmung mehr noetig. Die neue „Hands only”-CPR-Methode , die im Maerz von der American Heart Association veroeffentlicht wurde, empfiehlt, zuerst den Notruf 911 zu waehlen und dann die Methode so lange anzuwenden, bis Hilfe eintrifft. Das Ziel dabei ist es, hart und schnell auf das Zentrum des Brustkorbs des Opfers zu schlagen; bei etwa hundert Schlaegen pro Minute und einer Tiefe von etwa 5 cm kann die Herzattacke gelindert werden. Der American Heart Association zufolge kann die neue Technik die Ueberlebenschancen des Opfers verdoppeln. Weitere Informationen erhalten Sie auf www.americanheart.org/handsonlycpr.  

Aus: AARP Bulletin, May, 2008, S. 20.

* DIE AELTESTE LEBENDE PERSON

Der Guinness-Weltrekord fuer die „Aelteste lebende Person” geht an Edna Parker. Edna, die 1893 geboren wurde, lebt in Shelbyville, Indiana. Das Leben war nicht immer ganz einfach fuer Edna, obwohl ihr Enkelsohn sagt: „Sie war nie jemand, der sich staendig Sorgen machte.” Ihr Ehemann starb 1938, aber sie lebte weiterhin allein in ihrem Farmhaus, bis sie 100 Jahre alt war und dann zu ihrem Sohn Clifford zog. Wenige Monate spaeter, in einer Winternacht, kamen ihr Sohn und seine Frau von einem High School-Spiel und merkten, dass sie verschwunden war. Sie wurde halb erfroren und steif wie ein Brett in der Naehe der Apfelplantage der Farm entdeckt. Ihr Sohn trug sie in das Haus zurueck, wo ihr wieder warm wurde und sie sich abgesehen von einigen erfrorenen Fingerspitzen wieder vollstaendig erholte. Sie lebt jetzt in einem Genesungsheim, wo sie von den Fotografien ihrer fuenf Enkelkinder, 13 Grossenkelkinder und 13 Gross-Grossenkelkinder umgeben ist. Sie hat ihre beiden Soehne ueberlebt.
Edna hatte zwei Schwestern, die sehr alt wurden, was typisch fuer Familien mit aussergewoehnlich alten Menschen ist. ForscherInnen glauben, dass Hochbetagtheit das Ergebnis sowohl genetischer Variation als auch von Umweltfaktoren ist. Eine Forschungsstudie mit 1.500 Hundertjaehrigen deutet darauf hin, dass Menschen, die keinen Herzanfall und keinen Schlaganfall haben, auf Stressereignisse nicht weiter eingehen. Zurzeit leben 75 Menschen, , die 110 Jahr und aelter sind, 64 von ihnen sind Frauen.  

Aus: „World’s Oldest Person has much to Share” von Rick Callahan, Philadelphia Inquirer, April 21, 2008

BOOK & FILM REVIEW

Positives Altern – Neue Perspektiven für Beratung und Therapie aelterer Menschen. Thomas Friedrich-Hett (Hg.), transcript Verlag: Bielefeld, Oktober 2007, 230 Seiten, kart., 23,80 Euro, ISBN: 978-3-89942-799-8.

„Endlich ein Buch zum Thema Beratung mit alten Menschen!“ und „Was bleibt dann noch vom Schrecken des Alterns…“, sind zwei Zitate aus Rezensionen zum Buch von Thomas Friedrich-Hett. Mit der Perspektive des positiven Alterns lädt der Sammelband zu einer umfassenden Dekonstruktion unserer Altersbilder ein, wobei die den Leserinnen und Lesern des Rundbriefs bekannten Ideen von Mary und Ken Gergen wichtige Bezugspunkte darstellen. Ausgehend von einem postmodernen Ansatz werden Grundelemente der beraterischen und therapeutischen Arbeit mit aelteren Menschen formuliert und in ergaenzenden Beitraegen praxisnah dargestellt. Themen sind: Erlebnistherapeutische Methoden in der Arbeit mit aelteren Menschen, Partnerschaftsberatung im Alter, Beratung schwuler Senioren, Empowerment Coaching für die nachberufliche und nachfamiliaere Lebenszeit, Schreibgruppenarbeit und feministisch-theologische Perspektiven in der Seelsorge.

Als Herausgeber dieses Rundbriefes wuerden wir uns sehr freuen,wenn dieser Band in anderen Sprachen verfuegbar waere.

Steven Rea , film reviewer for the Philadelphia Inquirer reports on the recent film, Young@Heart:
This is an outstanding independent film shown at film festivals and art theatres about the Young@Heart Chorus, a group of seniors who sing popular music including songs by The Clash and Talking Heads.   The film follows the chorus and its director as they make arduous preparations for a concert in Northampton, Massachusetts, their home base. The British director of the film, Stephen Walker, objects when these hearty singers are de-scribed as „cuddly, lovable oldsters.” „Seven year olds are cute, little kittens are cute, but these people are not cute.  They have this amazing wealth of experience…. they’ve made very extraordinary choices in their lives.”  „They have these big voices, I wasn’t expecting that.  And I also loved the way the lyrics suddenly took on these new meanings when these guys sang.  … The Clash’s „Should I stay or Should I go” became a song about life or death, the Talking Heads’ „Road to Nowhere” became about mortality, the Ramones’ „I Want to be Se-dated” became this defiant, ironic commentary  on senior care…. All the stereotypes I had in my mind were blown to smithereens.”

Encore: Finding Work that Matters in the Second Half of Life, by Marc Freedman. New York: Perseus (2007).
Just as in music, „encore,” asks the performers to continue playing because the audience is eager to hear more.  Just so, with life after regular employment days are over.  There is much more to life, and the stories in this book by Marc Freedman illustrate the transformations that people have made after their 8 to 5 days are over.  Many have continued to earn considerable incomes, but the point is that they do work that matters to them.  In their productive activities they not only find renewed commitments to long term goals, but find ways to make the world a better place.   Among the profiles are those of a housewife who becomes an Episcopal priest and a truant officer who becomes a critical care nurse.  In addition the book contains websites and other resources for new beginnings during the „crown of life”.  For more information visit www.geron.org

READERS RESPOND

David Lawson writes from the UK:
I thought your readers might be interested in this article in today’s Observer: You calling us old? We never felt so young.
http://www.guardian.co.uk/society/2008/jun/29/therollingstones

Laurie Schur of Schur Shot Productions writes:
I am making a documentary about extraordinary women over 80 called The Beauty of Aging. These women are good examples of aging well. While this film is not finished, we did cut a 35 minute version on two of the women – Shirley & Lavada – entitled, Greedy for Life. We just presented at the Aging in America conference in D.C.and showed Greedy for Life there.
Please check our our web site for more information about the project.
www.beautyofaging.com
310/829-5608

OPEN INVITATION

Readers ask if they may reprint or circulate materials published in this newsletter. We are most pleased for any expansion in circulation.
You are free to use any or all that you find in the newsletter, but trust that you will acknowl-edge the Newsletter as the source.

ANNOUNCEMENTS AND UPCOMING EVENTS

viisa Sommerakademie – Marburg, 03.-06.09.2008: Positives Altern – Neue Perspektiven für Beratung und Therapie älterer Menschen; Themen: Homosexualität im Alter,  Retraumatisierung im Alter, positives Altern in Familienunternehmen, Poesie- und bibliotherapeutische Schreibgruppenarbeit in Altersinstitutionen, Philosophische Praxis mit älteren Menschen, u.a.. Veranstalter: vissa Marburg, Verband internationaler Institute für systemische Arbeitsformen. Am Weinberg 12, 35037 Marburg, 06421-590870, viisa+@mics.de, www.mics.de

HUMANITIES AND AGING. (July 29, 2008, Chapel Hill, NC).
„The Humanities and Aging: At the Frontier of Interdisciplinary Inquiry” Seminar presentation by H.R. Moody, 9- 10:30 AM, followed by coffee and a general discussion of interest in networking among humanities and aging scholars, with support from the Univ. of North Caro-lina Institute on Aging. To attend send a message to diane_wurzinger@unc.edu

SECOND HALF OF LIFE: „Something to Live For: Finding Your Way in the Second Half of Life” (Aug. 8-10, 2008, Rhinebeck, NY).
Workshop with Richard Leider (CLAIMING YOUR PLACE AT THE FIRE).  For details, visit:
http://news.aarp.org/UM/T.asp?A910.52852.5937.19.3321138

AARP Life@50+, and the 50th Anniversary of AARP (September 4-6, 2008) Washington, DC Convention Center.  Concerts, celebrity speakers, exercise classes and hundreds of exhibi-tors.  Register at www.aarp.org/events, or calling 1-800-883-2784

The Gerontological Society of America 61st Annual Scientific Meeting:  Resilience in an Ag-ing Society: Risks and Opportunities.  (November 21-25, 2008) Gaylord National Resort and Convention Center, National Harbor, Maryland.  Information and call for papers and online abstract submission form available at www.agingconference.com

www.roadscholar.org
Road Scholar offers educational travel adventures designed for Baby Boomers across the globe.  Places are discovered through experiential learning, with local resident experts and hands-on activities.  Programs balance scheduled and independent time.  Programs such as whale watching in Baja and wandering in the Swiss countryside have been designed for wom-en only.  Road Scholar is a division of Elderhostel. (1-800-466-7762)

LESERINFORMATION

– Wenn Sie diesen Rundbrief abonnieren wollen, besuchen Sie bitte
www.positiveaging.net

– Fragen und Rueckmeldungen
Wenn Sie Fragen haben oder den LeserInnen des Rundbriefes Material vorstellen wollen, schreiben Sie bitte Mary Gergen an gv4@psu.edu

– Vergangene Ausgaben Vergangene Ausgaben des Rundbriefes sind archiviert unter: www.positiveaging.net

– Jemandem diesen Rundbrief empfehlen
Wenn Sie diesen kostenlosen Email-Rundbrief einer KollegIn oder FreundIn empfehlen wollen, klicken Sie bitte hier, um sie bzw. ihn
einzutragen: www.positiveaging.net

– Um sich auszutragen oder die Email-Adresse zu aendern Wir hoffen, dass Ihnen der Rundbrief „Positiv Altern” gefaellt.
Sollten Sie jedoch aus irgendeinem Grund wuenschen, íhn nicht mehr zu erhalten, senden Sie bitte eine leere Email an:
mailto:leave-whef-positive-de-443697P@nl.healthandage.com

– Um die Adresse zu veraendern schreiben Sie bitte an gv4@psu.edu.
Go to: http://www.healthandage.com

Schauen Sie auch die weiteren Aktivitaeten des Taos Instituts an:
http://www.taosinstitute.net

Go to: http://www.healthandage.com
See also the further activities of the Taos Institute:
http://www.taosinstitute.net

May 1, 2008 12:00 am

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